A A

Kirchensanierung III

Lindenfels


Burg Lindenfels, davor die zu sanierende Pfarrkirche

Eine harmlos erscheinende, aber stachelige Aufgabe war die Teilsanierung der Kirche der Pfarrei St. Petrus und Paulus in Lindenfels. Eine katholische Gemeinde bildete sich hier erst nach der Wiederzulassung von Katholiken in der Kurpfalz 1685. Im Jahr 1727 begannen sie die Kirche am Aufgang zur Burg auf einem eigens dafür befestigten Plateau zu errichten. Das Bild zeigt Pfarrhaus und Kirche, im Hintergrund die Burg.

Die Burg erinnert an die Nibelungensage. In der Umgebung des (heutigen) Kurorts Lindenfels kam einst der unbesiegbare Siegfried zu Tode. Er hatte den Drachen geschlagen. Damit er unverwundbar würde, badete Siegfried im Blut des Drachens.

Jedoch klebte ein Lindenblatt an seiner Haut, daher blieb Siegfried an einem Fleck seiner Schulter verwundbar. Diesen Umstand nutzte Hagen von Tronje um Siegfried hinterrücks zu erstechen. Die Geschichte gehört nicht hierher, sie ist in der Nibelungensage zu finden.

Nicht ganz so dramatisch, aber mit unangenehmen Folgen behaftet war das Urteil des Holzschutzgutachters, der die katholische Gemeindekirche als nicht mehr tragfähig einstufte. Holzwürmer hatten sich über das Holz an Dach und Decke hergemacht, schon hatte der Regen den Weg ins Innere gefunden. Die Bilder zeigen die Arbeit am Dach, an der Spitze sowie an der Decke.


Das Bistum Mainz beauftragte uns die Vorderseite und den Chorbereich zu sanieren. Dabei gelang uns dem Auftraggeber organisatorische Unbill (und Kosten) zu ersparen. Die Decke konnten wir erhalten, indem wir das Übliche taten: Alles Holz, das noch tragfähig war, zu retten und gegebenenfalls anzublatten, wo zerfressenes Holz entnommen werden musste.

Das geschah, ohne der Gemeinde zuzumuten, dass der Gottesdienst an einen anderen Ort verschoben würde. Unsere Verfahren zur Rettung des Gebäudes kosteten deutlich weniger als die Totalsanierung der Decke.

Die rechteckig gebaute, einschiffige Kirche hat ein Krüppelwalmdach, darauf sitzt ein achteckiger Dachreiter. Die Kirche ist wegen des begrenzten Platzes am Burgberg nicht traditionell nach Osten, sondern nach Nordwesten ausgerichtet.
 
neue Gaube aus der Werkstatt

Ein I-Tüfpfelchen dieser Aufgabe waren die kleinen Gauben, die wir in der Werkstatt fertigten und für das originalgetreue Aussehen am Dach erneuert anbrachten.

neue Gaube eingebaut